Schlagwort: Gedicht

Gedichte: Nicolai Koch

Stenozeichen Spiegelscherben Enterben Türenknallen Fäusteballen Auf-Fallen _________________________________________ Mein Gott wohnt hier nicht Die Enge der Bücher Der Druck des Staubs Die dunklen Katakomben. Sind sein Gefängnis. Gekettet ans Kreuz. Ich nenne ihn Pan, denn man kann ihn überall finden. Ich nenne ihn Pan, denn ich brauche…

Fernando Pessoa: Das Buch der Unruhe

Entwurf: Ich liebe dich und wende mich ab, wenn du dich entblätterst. Ich will dich nicht sehen. Ich liebe dich und rede nur über Belangloses, wenn wir uns sehen. Ich will nicht wissen, was du denkst. Ich liebe dich und scheue mich, dich zu berühren. Ich…

Angst

Angst. Sie nagt. Zuerst an den Ideen, dann am Vorangehen, schließlich im Stehen. Deine Haut wird dir selbst zum Fraß vorgeworfen; und, weil du schon immer fleißig warst, verschwindet Stück um Stück, immer mehr: nicht nur von dir, nein, nagend ist der Gedanke, der alles um…

Die Angst

Blutrot versinkt die Sonne und die Nacht wird älter. Als nun endlich der letzte Mensch das Licht ausbläst, wird es immer kälter. Der Wind fegt durch die Gassen und bringt Dunkelheit herein. Auch die Kühnsten gehen nun, von Angst getrieben, Heim. Mit der Dunkelheit des Windes,…

Wenig Steuern zahlen

Ein Gedicht des SchreibKünstlers Nils Schäfer (9. Klasse der Lichtenbergschule Darmstadt), das im Rahmen des Köln Projekts „Viele Schulen – ein Buch“ der Lesepunkte-Redaktion und in Auseinandersetzung mit Rüdiger Bertrams Jugendbuch „Der Pfad. Flucht in die Freiheit“ am 8.-10. März 2018 in der Schreibwerkstatt mit Stefanie…

Wieso?

Ein Gedicht der SchreibKünstlerin Paulina Dauth (7b der Lichtenbergschule Darmstadt), das im Rahmen des Köln Projekts „Viele Schulen – ein Buch“ der Lesepunkte-Redaktion und in Auseinandersetzung mit Rüdiger Bertrams Jugendbuch „Der Pfad. Flucht in die Freiheit“ am 8.-10. März 2018 in der Schreibwerkstatt mit Stefanie Boor…

Sei still, Kleine

Sei still, Kleine Bei Einbruch der Nacht, Gibt auf deine Wacht. Sei still, Kleine. Schlaft ein, Kleine. Es ist besser, wenn du schweigst, Überleg´, wer dich hört, wenn du schreist. Sei still, Kleine. Schlaf ein, Kleine. Drück dein Gesicht in das Kissen, Wenn du weinst, wer…

Im Ende

Im Ende Dunkle Schwingen, Helle Klingen, Immerwährende Nacht, Nimmerendende Wacht. Fesseln aus Licht, Ändern die Sicht. Erzwungen, Verschlungen. Sternenstaub, Dunkeltaub. Umschlungen, Errungen. Nacht uns verschlingt, Sei still mein Kind. Zerstört, Nicht gehört. ©2018 SchreibKunst-Blog/ Leonie Brandmeier (8d); Zeichnung „Liegender weiblicher Akt“ von Girodet Trison

Titellos

Titellos Bist gefallen, Abgrundtief. Folgtest der Stimm`, Die dich rief. Gesogen ins Verderben, Gelandet auf den Scherben. Des Spiegels, Der öffnet den Riegel. Verborgen in Augen, Die fremde Leben saugen. Zogen dich hinfort Ein Mord. Fielst für den Kampf, Ohne Waffen, so sanft. Verderben kam über…

Was du (nicht) bist?

Was du (nicht) bist? Die Sonne brennt, in deinen Augen, auf der Haut, die Zeit rennt, ihre Schritte leise und auch laut. Doch du hörst sie nicht, die Schritte, sitzt zwischen Felsen in der Mitte. Außer dir niemand zu sehen, du bist einfach nur allein. Du…

Baumstudie

Baumstudie Schräg wächst das Pflänzchen, es weiß es nicht besser, es tut alles, was es kann. „Steht!“, das ist der Anspruch und das tut es auch es wächst weiter, recht entspannt. Höher und härter, weiter und dicker. Nun ist es groß und es besinnt sich auf…

Schwarz & Weiß

Wie Tag und Nacht in deinen Augen fand ich meine Liebe sah in ihnen die Sonne aufgehen die Sonne untergehen ich sah den Tag aufbrechen die Nacht einbrechen in deinem Handeln fand ich den Schmerz ich fühlte die Zerrissenheit des Bandes das unsere Herzen hielt fühlte…

Das Eichhörnchen – Francesca Fiedler

Das Eichhörnchen Sein Fell ähnelt dem Feuer glühendem Feuer dem lebendigen Feuer, das flink über den Rasen läuft. Leichtschwebend sammelt es einzelne Bucheckern, damit es in der Winterzeit genug zu fressen hat Und manchmal, wenn es kurz wieder raus Aus seinem Kobel kriecht, freuen wir uns…

Der Goldfisch – Vanessa Fröhlich

Der Goldfisch Seine Schuppen ähneln Gold Sonnenuntergangsgold das leicht schimmert bei seinen schwimmenden Kreisen Tag und Nacht kreist er zuckend um sich selbst in Öde und Routine Nur ein leises Blubbern ein goldener Schimmer ruhig und ruhelos kreisend wie Schmuck im Schnee ©2018 SchreibKunst-Blog/ Vanessa Fröhlich…

Der Elch – Beatrice Bräuer

Der Elch Standhaft wie ein Baum Röhrt er durch den Wald Des Windes kalte Klau´n Reißen an seinem Fell Seine Spuren stecken tief im Schnee Der wie ein Mantel der Kälte Jeden Baum und Stock und Stein Einhüllt und vergräbt Der Wald ist ruhig Unter der…

Das Chamäleon – Yann Hendrickx

Das Chamäleon Seine Haut wie Blätter im Herbst fallende Blätter den farbigen Blättern die langsam und lautlos gleiten auf den Boden den Boden überdeckend damit es sich darin auflöst die Welt darunter ruhig wird starrt uns mit Riesenaugen an seine Zunge um seine Beute regungslos für…

Der Löwe – Clara Drewelies

Der Löwe Sein Fell wie die Wüste Die gelbbraune Wüste Die ganz gefährliche Wüste Wandelt laut und leise. Nach dem Sturm legt er sich Um wieder zu kämpfen Das Opfer zu packen Und in den Tiefen zu verschlingen Nichts übrig lassen, nur Knochen Alles verschlingen bis…

Zwei Seiten einer Katze – Nandin Enkhbold

Zwei Seiten einer Katze Eine süße Nase Kleine Pfötchen Zwei flauschige Öhrchen ein weicher Schweif doch anders als es aussieht scharfe Krallen dornenspitze Zähne faucht kratzt geht in der Nacht hinaus lauscht schnuppert ein Quieken Stille ©2018 SchreibKunst-Blog/ Nandin Enkhbold (6?)

Der Brüllaffe – Vivien Ruby

Der Brüllaffe Sein Fell ist rot Es ähnelt Hellem Rot Er brüllt, brüllt sich den Schmerz heraus Er brüllt und hört auf So plötzlich, dass die Tiere, die ihm zuhören Einfach umfallen ©2018 SchreibKunst-Blog/ Vivien Ruby (6?)

Der Pinguin – Vivien Ruby

Der Pinguin Sein Gefieder ähnelt dem Jackett eines Dirigenten Schwarzem Jackett Dem jedes Lied gefällt Der dirigiert lautlos Stürmen hörst du ihn Laut, die Welt einhüllend Doch plötzlich wieder leise Bis die Stille zurückkehrt Lang bleibt sie Nichts kommt. Nicht plötzlich. Stunden, gefühlte Jahre kommt nichts…