Malak Aderounmu – noch ein text über gefühle

ich will frei von dir sein, aber du durchdringst alle meine lebensbereiche.

wenn ich über dich schreibe, schreibe ich im irrealis. wunschvorstellungen.

ich denke an das kleine muttermal neben deinem auge. war es das rechte oder linke. ich weiß es nicht mehr. ich weiß nur, dass ich mit den fingerkuppen drüberstreichen wollte. ich wollte, dass du bei der berührung gänsehaut bekommst.

wenn ich über dich schreibe, schreibe ich im irrrealis. wunschvorstellungen.

wie es sich wohl anfühlen würde, durch deine haare zu streichen und leicht an den strähne zu ziehen, weil du mich so aus der fassung bringst, dass ich halt brauche, wenn du mich küsst.

wenn ich über dich schreibe, schreibe ich im irrealis. wunschvorstellungen.

letztens habe ich von dir geträumt. du warst kunde in dem café, in dem ich arbeite. du hattest den mantel an, den ich so schön fand. als ich dich bedienen wollte hat die kasse nicht mehr funktioniert, beim kuchen machen hat meine hand so schlimm gezittert und beim milchaufschäumen habe ich immer wieder die milch verbrannt. irgendwann bin ich in die küche gerannt und jemand anderes hat dich weiterbedient.

du durchdringst alle meine lebensbereiche. wenn ich über dich schreibe, schreibe ich im irrealis.
wunschvorstellungen.

wie es wohl klingen würde, wenn du meinen namen sagen würdest. ich habe dich noch nie meinen namen sagen hören. wenn du gehst, drehst du dich nicht nochmal um. wieso drehst du dich nicht um.

wenn ich über dich schreibe, schreibe ich im irrealis. wunschvorstellungen.

ich will aber nicht mehr über dich schreiben. ich werde nicht mehr über dich schreiben. ich lüge.

-ich wollte dich im dezember lassen, aber habe dich in den januar mitgenommen. es ist februar.


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